22. März 2018

Europa wächst zusammen – Themenland Slowakei!

  • rechts Ivan Caban, links Lubos Lantaj, daneben Marian Danaj, Mitte Seminarteilnehmer/in
    Foto: BSBD
    rechts Ivan Caban, links Lubos Lantaj, daneben Marian Danaj, Mitte Seminarteilnehmer/in

Das EU Land Slowakei war der Schwerpunkt des BSBD - Bundesseminars in der dbb akademie in Königswinter. Insgesamt über fünfzehn interessierte Kolleginnen und Kollegen hatten sich für die Teilnahme an dem Seminar gemeldet. Von Schleswig-Holstein bis Bayern von Berlin bis zum Saarland waren die Teilnehmer aus fast allen Bundesländern angereist. Es war das zweite Seminar zum Themenland Slowakei in der Seminarreihe „Europa wächst zusammen“. Schon 2015 fand ein Seminar zu diesem Themenland statt.

Als Referenten reisten aus der Slowakei zwei Gewerkschaftskollegen und ein professioneller Dolmetscher an. Ivan Caban ist Vorsitzender der slowakischen Vollzugsgewerkschaft, sein Stellvertreter Marian Danaj, Dolmetscher war Herr Lubos Lantaj. Alle drei hatten die über 1.200 Kilometer lange Anreise per PKW auf sich genommen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde referierte Herr Lantaj über das Thema: „So lebt man in der Slowakei - Land und Leute - Vielfalt mitten in Europa“. Die parlamentarische Republik Slowakei wurde am 1. Januar 1993 gegründet nach der Auflösung der ehemaligen Tschechoslowakei. Ungefähr 5,5 Millionen Einwohner leben in dem sehr waldreichen europäischen Land im Herzen von Europa. Hauptstadt ist Bratislava mit über 400.000 Einwohnern, die nur 60 Kilometer von der österreichischen Hauptstadt Wien entfernt liegt. Der Referent informierte über die wirtschaftliche Lage, das Schulsystem aber auch über die Geschichte des Landes. Auch die landesüblichen Spezialitäten und das Brauchtum der Slowaken standen im Fokus des Vortrages. Zuletzt stand die Situation der in der Slowakei lebenden Bevölkerungsgruppe der Roma auf dem Programm. Nach der Beantwortung vieler Fragen der Teilnehmer endete der erste abwechslungsreiche Seminartag.

Der zweite Seminartag stand ganz im Zeichen der slowakischen Gäste aus dem Strafvollzug. Lernziel dieses Seminarabschnittes ist, sich mit der Problematik des Rechtssystems und des Strafvollzugs in den EU-Ländern Slowakei und Deutschland im Vergleich zueinander zu beschäftigen. Beide Referenten wechselten sich beim Vortrag ab unterstützt durch eine Vielzahl von PowerPoint Folien und informativen Videoclips.

Schon schnell erkannten die deutschen Vollzugspraktiker der Vollzug beider Länder liegt nicht so weit auseinande. Viele Teile des Rechtssystems sind auch vergleichbar mit denen in Deutschland. Nur von der Einzelunterbringung der Inhaftierten ist man noch weit entfernt. Normal sind bis zu fünf inhaftierte in einen Haftraum. Es gibt aber auch im Bereich der Strafhaft Räume die mit über 20 Gefangenen belegt sind.

Die interessierten Zuhörer stellten viele Fragen an die slowakischen Kollegen.

Der dritte Seminartag stand im Zeichen des vereinten Europas. Referent Winfried Conrad organisierte mit den Seminarteilnehmern eine abwechslungsreiche Podiumdiskussion zum Thema: Migration: Chance oder Gefahr? Ist der Justizvollzug auch betroffen? Die Teilnehmer in den  Arbeits-gruppen trugen die einzelnen Argumente zusammen, die ein Mitglied bei der Podiumsdiskussion vortragen musste. Vor Beginn der Gruppenarbeit wurden noch die slowakischen Gäste herzlich verabschiedet. Auch von der Seminarorganisation ein dickes Dankeschön an die beiden slowakischen Kollegen und Herrn Lantaj für das Engagement.

Die Seminarreihe Europa wächst zusammen wird auch in den nächsten Jahren fortgesetzt.