19. September 2022

Bundesseminar zur Sicherheit im bundesdeutschen Justizvollzug

Die Sicherheit im Justizvollzug der Länder stand im Fokus des Bundesseminars in Koblenz. Bundesseminarleiter Winfried Conrad konnte 16 Kolleginnen und Kollegen aus 8 Bundesländern begrüßen, die sich für die Thematik zu dem Seminar gemeldet hatten.

Als Referent stand zunächst Kollege Stefan Ternes zur Verfügung. Er hatte als Thema: Wo stehen wir bei der Sicherheit in den Vollzugseinrichtungen Deutschlands? Problemlösungen im Vollzugsalltag! Drohnen, Bodycams im Justizvollzug, Drogen- und Handyspürhunde und der Einsatz künstlicher Intelligenz wurden vom Referenten angesprochen und erörtert. Die Seminarteilnehmer waren überzeugt, dass der Bereich Sicherheit auch zukünftig eine bedeutende Rolle im bundesdeutschen Justizvollzug spielen muss.

Der nächste Seminartag stand zunächst im Zeichen der Polizeiarbeit zum Thema Einsatztaktiken und -mittel der Polizei bei Widerständen und Störungen. Als kompetenten Referenten konnte vom Polizeipräsidium Trier Kollege Stefan Mergens gewonnen werden. Hauptthema seines interessanten Vortrags war die Einsatzmöglichkeit von Taser. Die rheinland-pfälzische Polizei war bundesweiter Vorreiter beim flächendeckenden Einsatz von Tasern. Kollege Mergens informierte über die Einführung und die Erfahrungen mit dem Taser bei der Polizei. Die Kolleginnen und Kollegen aus den Bundesländern hatten die Gelegenheit selbst den Taser auszuprobieren. Ein Kollege stellte sich zur Verfügung um sich - auf eigenen Wunsch - tasern zu lassen. Anschließend wurde im Kreis der TeilnehmerInnen und Teilnehmer diskutiert, inwieweit der Einsatz von Tasern auch im Justizvollzug sinnvoll und hilfreich wäre.

„Die neuen harten Drogen in den Justizvollzugseinrichtungen“ so lautete die Überschrift des Vortrages von Kollegen Kilian Letzas aus der JVA Wittlich. Kollege Letzas ist anerkannter Fachmann für den Bereich der synthetischen Drogen und ist zwischenzeitlich auch bundesweit in Sachen Drogenproblematik unterwegs. Neben beeindruckenden Zahlen präsentierte der Referent auch die Entwicklungsgeschichte der neuen Drogen. Beeindruckt waren die Seminarteilnehmer von der akribischen Arbeit des Kollegen und seiner „Mitstreiter“ zur Erkennung von Drogenkonsum in den Anstalten. Auch über die Wege der Drogen in die Vollzugseinrichtungen informierte er ausführlich. Am letzten Tag des Seminars wurde über die aktuelle Situation im Hinblick auf die Sicherheitslage der Vollzugseinrichtungen im Bundesgebiet gesprochen. Auch der Sinn und Zweck der Vollstreckung von Ersatzfreiheits-strafen in den Anstalten wurde in einer gestellten Podiumsdiskussion der Teilnehmer und Teilnehmerinnen kritisch beleuchtet.