Der 1. Mai ist mehr als nur ein gesetzlicher Feiertag. Er ist ein Tag des Erinnerns und des Einforderns – für soziale Gerechtigkeit, für faire Arbeitsbedingungen und für den Wert von Arbeit in unserer Gesellschaft.
Als Bund der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands (BSBD) stehen wir an diesem Tag Seite an Seite mit allen Kolleginnen und Kollegen, die im Dienst des Gemeinwesens arbeiten – ganz besonders mit jenen, die tagtäglich hinter den Mauern unserer Justizvollzugsanstalten Verantwortung übernehmen.
Unsere Kolleginnen und Kollegen im Strafvollzug leisten unverzichtbare Arbeit – oft unsichtbar, oft unterschätzt. Sie sorgen für Sicherheit, Resozialisierung und Ordnung in einem Arbeitsumfeld, das besonders belastend ist. Gewalt gegen Bedienstete, hohe psychische Belastung, Personalmangel, Schichtdienst und strukturelle Unterfinanzierung sind keine Schlagworte, sondern tägliche Realität.
Trotzdem fehlt es oft an gesellschaftlicher Anerkennung und politischer Unterstützung. Der Strafvollzug wird in Koalitionsverträgen häufig nur am Rande erwähnt, als Aufgabe der Länder „mitzudenken“. Doch wir sagen klar: Sicherheit ist eine gesamtstaatliche Aufgabe – und das gilt auch für die Sicherheit in unseren Gefängnissen.
Zum Tag der Arbeit fordern wir als BSBD daher:
Wir stehen als BSBD für eine starke berufliche Interessenvertretung und werden auch in Zukunft nicht müde, auf Missstände aufmerksam zu machen, Lösungen einzufordern und Verbesserungen für unsere Kolleginnen und Kollegen zu erkämpfen.
Der 1. Mai ist unser Tag. Lasst ihn uns nutzen – für Sichtbarkeit, für Solidarität und für die Zukunft unseres Berufsstandes.
Gemeinsam. Stark. Hinter Gittern – aber nicht am Rand der Gesellschaft.
René Müller
Bundesvorsitzender