Franziska Lammert, die stellvertretenden Vorsitzende der Jungen Union, folgte der Einladung der BSBD - Jugend und Ende November kam es zu einem Onlinetreffen zwischen dem Vorsitzenden Philipp Weimann aus Baden-Württemberg und der Stellvertreterin Vivian Wernert aus Hamburg.
Der jungen Juristin sind die Gegebenheiten innerhalb einer JVA nicht unbekannt. Innerhalb ihres Studiums verbrachte sie einen Praxisabschnitt in der JVA Münster.
Die Strafvollzugsbeamten berichteten über die allgemeinen Rahmenbedingen des Justizvollzug mit allen seinen Tücken und Schwierigkeiten. Insbesondere wurde der Personalmangel, die Betreuung der Gefangenen, der Umgang mit psychisch auffälligen Gefangenen und die vermehrt auftreten Sprachbarriere angesprochen. Durch viele verschiedene Praxisbeispiele wurde versucht aufzuzeigen, wie anspruchsvoll und komplex unser Beruf ist. Ebenso wurde die Forderung nach 2 Kollegen pro Abteilung untermauert, denn nur so kann die Sicherheit und Ordnung aller gewährleistet werden.
Ein weiterer Themenkomplex war der Föderalismus. Dieser erschwert weiterhin unser Arbeitsumfeld und Flexibilität, da jedes Bundesland sein eigenes Gefangenenverwaltungssystem hat und ein Datenaustausch unter den Bundesländern nur selten und erschwert vorkommt. Es schadet der Attraktivität des Berufs, da eine Versetzung in ein anderes Bundesland immerzu zu einer langwierigen Angelegenheit zu werden droht. Des Weiteren differenzieren sich die einzelnen Bundesländer ungemein in Bezahlung, Krankenversicherungssystem und Wochenarbeitszeit voneinander. Solche bundesweiten Unterschiede erschaffen Personalkonkurrenz im eigenen Land und die Kluft des Föderalismus wird immer größer.
Nach einem über 90-minütigen Gespräch, in dem wir unsere Wünsche und Vorstellungen vorbringen konnten, beendet wir dieses unter dem Wunsch, mit der jungen Politikerin in Kontakt zu bleiben.
Wir wissen die Junge Union als wichtigen Partner für unsere Belange zu schätzen und freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit.